Die verschiedenen Auswirkungen verkürzter Zungenbändchen beruhen darauf, dass in diesem Fall die Zunge ihren normalen Aufgaben nicht oder nur eingeschränkt nachgehen kann.
- Unter anderem ist eine uneingeschränkte Zungenbeweglichkeit zur Nahrungsaufnahme in jedem Alter wichtig. mehr
- Auch gilt die Zunge als „Chefarchitekt“ des Mund- und Gesichtsbereichs. Zähne, Kiefer und Gesicht werden durch ihn geformt. Bei Fehlfunktionen kommt es zu kieferorthopädischen Problemen (z.B.
offener Biss, Fehlstellungen der Zähne, schmale Kiefer, hoher Gaumen, Retrognathie).
- Es gilt der Spruch: „Form follows function“ – die Form ist Folge der Funktion!
- Falsche Zungenbewegungen führen durch Kompensationsmechanismen zu Fehlfunktionen des weichen Gewebes im Gesicht, also der anderen Muskeln, die zum Teil dadurch deutlich mehr und andere Arbeit
leisten als sie müssten. Dadurch entstehen Spannungszustände und wiederum Auswirkungen auf die Ausbildung der knöchernen Strukturen.
- Eine inkorrekte Zungenruhelage führt durch fehlende Aktivierung des „Entspannungsnervs“, des Parasympathicus, oft zu erhöhter innerer Unruhe. Des Weiteren werden dadurch Ersatzhandlungen
gefördert, wie Daumenlutschen, die wiederum Auswirkungen auf Ausbildung des Kiefers haben können.
- Im Mund beginnt die Verdauung. Dabei hat die Zunge großen Einfluss auf diese. Sind Bewegungsabläufe im Mund wie Kauen, das Bewegen des Essens im Mund oder Schlucken gestört, kann dies
weitreichende Folgen haben. Babys mit zu kurzen Zungenbändern leiden oft an übermäßigem Spucken, Bauchschmerzen oder Verstopfung („Koliken“, Schreibabys). Bei älteren Kindern und Erwachsenen
können die Symptome hier ähnlich sein.
- Eingeschränkte Zungenbeweglichkeit verhindert, dass die Zähne auf natürliche Weise gereinigt werden und so kann es in Folge zu Entstehung von Plaque oder Karies kommen.